Alles begann im Ligusterweg 4. Heute vor 20 Jahren erschien der erste Harry-Potter-Band von J. K. Rowling. Es ist allgemein bekannt, dass dies, im Gegensatz zum Romaninhalt, nichts mit Zauberei zu tun hatte und der ganz große Erfolg auch erst mit dem vierten Teil eintrat. Harry Potter and the Philosopher’s Stone wurde für die Erstauflage fünfhundertmal gedruckt.
Band 2 und 3 waren schon erfolgreicher und der große, auch internationale Durchbruch, gelang im Jahr 2000 mit dem vierten Buch Harry Potter und der Feuerkelch. Ähnlich wie David Gray mit seinem Album White Lader, war auch Joanne Kathleen Rowling letztendlich zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Aber es war auch kein Zufall, denn die britische Autorin hat wahrlich eine zauberhafte Welt geschaffen. Vielleicht war doch Magie in der Luft, als die Geschichte der Autorin geschrieben wurde.
Happy 20th Anniversary, Harry.
20 Jahre später ist die Geschichte der alleinerziehenden Autorin, die in einem Café in Edinburgh den ersten Teil der Reihe schrieb, legendär. Weniger bekannt ist, dass Rowling bereits in den Jahren zuvor in Portugal an dem Buch arbeitete. Dort war sie als Lehrerin tätig und lernte ihren ersten Mann kennen. Nach der Scheidung zog sie nach Schottland und die bekannte Geschichte nahm ihren Lauf.
Die kleine Joanne hatte sehr früh den Wunsch Schriftstellerin zu werden. Es wird erzählt, dass sie im Alter von fünf oder sechs Jahren die ersten Geschichten erfand und diese der Schwester erzählte. Wenn sich dann viele Jahre später der Erfolg einstellt, ist es natürlich leicht zu sagen „Ich habe schon immer gewusst, dass ich das machen will“ und ähnliches. Tatsächlich hatte Rowling einige unterschiedliche Jobs, bevor sie dann aus Portugal zurück kam und zu der schreibenden Sozialhilfeempfängerin wurde.
Drei Tage nach der Veröffentlichung wurden überraschend die amerikanischen Rechte für 100.000 Dollar ersteigert. Nicht schlecht für eine bisher unveröffentlichte Autorin. Auch der deutsche Carlsen Verlag erkannte das Potenzial, und sicherte sich die Rechte für alle sieben Bücher. Rowling hatte von Anfang an, von einer 7-teiligen Reihe gesprochen. Harry Potter und der Stein der Weisen erschien dann in Deutschland 1998 mit einer Startauflage von 8.000 Exemplaren. Ab Band Nummer Vier lagen die Erstauflagen in Großbritanien, den USA, und auch in Deutschland, jeweils im 7-stelligen Bereich.
Heute sind mehr als 450 Millionen Bücher der Harry-Potter-Reihe verkauft und über 7,7 Milliarden Dollar aus den Verfilmungen eingenommen. Dazu kommt natürlich das Merchandising bis hin um Freizeitpark in Orlando. Die Marke „Harry Potter“ hat heute einen geschätzten Wert von ca. 15 Milliarden US-Dollar. Joanne Rowling galt als Dollar-Milliardärin und reichste Frau Großbritanniens. Sie hat dies allerdings immer wieder dementiert. Einen großen Teil ihres Vermögens soll sie gespendet haben.
Diese „vom Tellerwäscher zum Millionär“ Lebensgeschichten wirken meist sehr romantisch. Allerdings sind sie es oft nicht, oder es wird zumindest übersehen, dass auch harte Arbeit und vor allem ein großes Durchhaltevermögen notwenig sind.
Do what you love, the money will follow
Die britische Starautorin tat in einer schwierigen Phase ihres Lebens einfach was sie liebte. Sie hätte sich täglich auf die Suche nach einem Job machen können, aber sie saß in diesem Café in Edinburgh und schrieb. Nun klappt das nicht bei jedem. Talent und Leidenschaft helfen in einer solchen Situation. Und Glück. Natürlich auch Glück, welches dann aber sprichwörtlich oft verdient ist.
Fans, Fans, Fans
Nun ist es also 20 Jahre her, dass Harry das literarische Licht der Welt erblickte. Es ist auch bereits 10 Jahre her, dass Rowling den berühmten letzten Satz „All was well.“ schrieb. Warum ist die Marke immer noch so kraftvoll? Dies liegt in erster Linie an der Vielzahl der Fans. Millionen von Menschen haben die Bücher gelesen, die Filme gesehen, die Hörbücher gehört und tun dies immer und immer wieder, mit den Kindern und den Enkelkindern. Die als Drehbuch verfasste „Fortsetzung“ Harry Potter und das verwunschene Kind, war 2016, neun Jahre nach dem bisherigen Abschluss der Saga, das meistverkaufte Buch in Deutschland. Und das obwohl das Buch schwer zu lesen ist und die Kritik höchstens mittelmäßig war.
Treue Fans kaufen alles
Hast du dich schon mal gefragt wer deine Top-5 Kunden sind? Und dann überprüft ob sie bereits dein gesamtes Portfolio konsumieren? Haben sie alle deine Produkte und Dienstleistungen gekauft oder in Anspruch genommen? Nein? Dann mach dich ran. Es ist viel wichtiger die Fans zu pflegen, als bei Problemkunden die Probleme ein kleines bisschen kleiner zu machen. Mach deine Fans zu deinem Stamm, deiner Basis aus Marmor für dein Geschäft. Fans sind treu und sie geben überdurchschnittlich mehr Geld aus als „normale“ Kunden, die häufig beim besseren Preis, oder smarteren Verkäufer den Anbieter wechseln. Harry Potter Fans lesen vielleicht auch Eragon, Artemis Fowl, His Dark Materials, oder die Nicholas Flamel-Reihe von Michael Scott. Aber sie bleiben für immer Harry Potter Fans und übertragen dies auf die nächste Generation.
Hier kommt das wachsende Portfolio ins Spiel. Es gibt LEGO Harry Potter zum Bauen und Spielen, es gibt Spiele für Playstation und andere Konsolen. Menschen die vor 15 Jahren die Bücher gelesen haben, kaufen heute ihren Kindern Harry Potter Apps oder reisen mit ihnen nach Orlando.
Kennst du den Satz „da hat schon mein(e) Vater/Mutter eingekauft“ oder so ähnlich. Dann waren deine Eltern vermutlich Fan von diesem Anbieter. So treue Kunden, dass diese Beziehung auf dich übergegangen ist. Und wer weiß, vielleicht überdauert die Beziehung zwischen Fan/Kunde und Anbieter ja noch eine Generation.
Natürlich gehören zu einer guten Beziehung immer zwei, aber du kannst es deinem Kunden leicht machen. Begeistere ihn mit deinem Service, deinen Werten, deinen Produkten, deinen Geschichten und vor allem mit deiner WERTschätzung. Wenn ihr zusammenpasst, wird er es dir danken und ein treuer Wegbegleiter sein – das kann etwas Magisches haben. Dann wirst du am Ende wie Joanne Kathleen Rowling sagen:
All was well
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