glück.tage – die Erste
Top-Speaker im Kufsteinerland. Dazu ein tolles Rahmenprogramm vom Autor, Keynote-Speaker und Top-Coach Hannes Treichl. Was will ich mehr? Also hin, ins schöne Tirol zum Event glück.tage. Was für ein grandioses, langes Wochenende.
Am Vatertag 2017 traf ich gegen 12 Uhr im Pirchner Hof ein. Dieser liegt etwas außerhalb von Reith im Alpbachtal auf einer Bergkuppe. Das erste Aha-Erlebnis. Lage traumhaft, super netter Empfang und ein großes, hochwertig eingerichtetes Zimmer. Als Kirsche auf der Sahnehaube ein wunderschöner Ausblick. Dort ist auch der Artikel „Sonne oder Aussicht“ entstanden.
Auf der Terrasse des Hotel-Restaurant treffe ich die anderen Teilnehmer des glück.tage special und werde herzlich aufgenommen. Beim Mittagessen werden die ersten Infos ausgetauscht und ruck zuck sind spannende Gespräche am laufen. Dann geht es auch schon los. Wir treffen im Rathaus von Kufstein den bekannten Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx, im Rahmen eines Privatissimum. Es sind ca. 50 Personen anwesend und Horx erzählt erst ca. 30 Minuten über sich und seine Arbeit, dann diskutiert er rund eine Stunde mit dem Publikum über Zukunftsfragen. Das ist nicht nur hochinteressant, sondern macht auch Lust auf den Abend.
Um 20.00 Uhr sitzen über 700 Menschen im spektakulären Passionsspielhaus Erl um Matthias Horx nicht nur über die Zukunft, sondern auch über das Glück sprechen zu hören. Das zweite Aha-Erlebnis. Der Menschheit geht es so gut wie nie, zeigt der Zukunftsforscher anhand konkreter Statistiken auf. Es gibt also durchaus Grund glücklich zu sein. Beim ein oder anderen Getränk diskutieren wir im Anschluß über eigene Zukunftspläne und Parameter für persönliches Glück.
Bilder 1, 5-9 Quelle: Mit freundlicher Genehmigung der glück.tage im Kufsteinerland
Die Ausführungen von Horx klingen bei mir lange nach, lassen mich nochmal recherchieren, seine Quellen betrachten und weitere Vorträge von ihm auf YouTube ansehen. Ich diskutiere mit Freunden und mache mir Gedanken über das Glück und die Wahrnehmung des Status Quo.
Die Schlacht um unsere Aufmerksamkeit läuft auf Hochtouren
Unsere Aufmerksamkeit ist in der digitalisierten Welt ein sehr wertvolles Gut, denn Aufmerksamkeit manifestiert sich heute primär in Klicks und Views und somit in Euros.
Schlechte Nachrichten ziehen Aufmerksamkeit an, wie das Licht die Motten.
Durch den ständigen Konsum von schlechten Nachrichten entsteht in der Breite der Gesellschaft der Eindruck „alles wird schlechter“ und „es wird immer schrecklicher“. Dieser Eindruck mündet auch in Wahlergebnissen. Und auch du, lieber Leser, kennst vermutlich die Theorie der selbsterfüllenden Prophezeiung. Wird die Welt so wie wir sie sehen?
Schauen wir nochmal genauer hin und lassen uns dabei von Matthias Horx helfen.
Terror, Kriege, Armut, Naturkatastrophen, Bevölkerungsexplosion, Öl-Knappheit, Regenwaldsterben, dicke und ungesunde Kinder, Analphabeten, fehlende Bildung. Dieses Bild zeichnen die Medien in aller Regel. Aber spiegelt dieses Bild die Wahrheit wieder, oder enthält es raffinierte Täuschungen wie ein Gemälde von Salvador Dali?
Manipulatives System
Benötigen wir fünf Nachrichten Apps und ständige Push-Meldungen auf unseren mobilen Devices? Was bringt uns das? Im Prinzip ist es wie immer: Was wirklich wichtig ist, erfahren wir so oder so – vielleicht nicht ganz so schnell. Aber durch einen Verzicht entziehen wir uns einem System welches auf Klicks (= Umsatz) aus ist. Welchen Wert hat eine schnelle Information über einen Anschlag in London? Was genau bringt uns das als Empfänger der Nachricht? Und warum sind 7 Tote in London durch einen Terrorakt, mehr Klicks wert als 1.500 Verletzte bei einer Massenpanik in Turin, oder 150 Toten bei einem Anschlag in Kabul? Haben wir noch die richtigen Werte?
Wird wirklich alles immer schlimmer? Nein! Das Gegenteil ist der Fall, lehrt uns Horx. Alle vorliegenden Daten belegen, dass es der Menschheit noch nie so gut ging wie jetzt. Es gibt so wenig Kriege wie noch nie, auch der Terror ist nicht auf dem Höchststand. Es sterben deutlich weniger Kinder und die Anzahl der Toten durch Naturkatastrophen ist ebenfalls auf dem niedrigsten Stand.
Quelle: Licensed under CC-BY-VA by the Author Max Rosner
Wie hoch ist die Einschulungsquote weltweit?
Schätze bitte bevor du weiter liest. Und – wie hoch ist die Anzahl der Analphabeten weltweit? Na, was meinst du? Die Einschulungsquote liegt bei 92%, Die Menschen die weder Lesen noch Schreiben können machen nur noch 20% der weltweiten Gesamtbevölkerung aus. Ja, in Afrika werden viele Schulen gebaut (wenn auch noch nicht genug).
Was glaubst du wie sich die Anzahl der Weltbevölkerung entwickeln wird? Wird sie sich verdoppeln oder wird sie nur um 50% zunehmen? Was ist mit der Geburtenrate? Wer bekommt mehr Kinder, christliche oder islamische Familien? Wie hoch ist das Durchschnittsalter weltweit?
Du ahnst es vielleicht schon. Die Weltbevölkerung wird sich nicht mehr stark erhöhen. Laut Horx werden wir die 10 Mrd. nicht erreichen. Woran liegt das? Trotz immer höherer Lebenserwartung (aktuell 70 Jahre), wirkt hier natürlich der Rückgang der Geburtenquote.
Quelle: gapminder.org
Die interaktive Grafik (wenn nicht sichtbar oder zu klein, bitte Seite neu laden und/oder auf „Expand“ klicken) zeigt auf, wie stark die Geburtenraten sinkt und demonstriert unter anderem, dass christliche und islamische Familien die gleichen Durchschnittswerte haben. Hättest du das gedacht? In Afrika ist die Anzahl der Geburten derzeit im Schnitt noch höher, aber auch diese wird weiter sinken, da die Sterblichkeit von Kindern zurück geht.
Energiewende und gesunde Kinder
Der Öl-Verbrauch sinkt, wir werden immer effektiver was Energie anbetrifft. Vor allem nutzen wir mehr und mehr die Sonnenenergie. Das Waldsterben ist auf nahezu Null zurück gegangen, auch im Regenwald geht die Zerstörung zurück. Unsere Kinder sind nicht ungesund, essen nur Fast Food und werden immer dicker. Das Gegenteil ist der Fall, wie eine große Studie des Robert Koch Institut zeigt. Nur erhalten Meldungen wie diese eben deutlich weniger Klicks als Gegenteilige. Die Studie belegt, dass es dem Großteil der Kinder gut geht, fast 80% machen regelmäßig Sport. 94% (!) weisen einen guten bis sehr guten Allgemeinzustand auf. All dies zeigt uns Horx in seinem eindringlichen Plädoyer auf.
Bei Karlsruhe soll nun, nach einem Vierteljahrhundert Streit darüber, eine zweite Brücke über den Rhein gebaut werden. Grundannahme: der Verkehr nimmt immer mehr zu. Ist das so? Und vor allem, wie wird das in fünf oder zehn Jahren sein, wenn dann die neue Brücke einsatzbereit und die alte Rheinbrücke rundum saniert ist? Das Auto hat bei der Generation Y seinen Platz als Statussymbol eingebüßt, zumindest in den Städten, wo der öffentliche Nahverkehr eine gute Alternative ist. In den USA nimmt die Anzahl der gefahrenen Kilometer unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung bereits seit Jahren ab. Selbstfahrende Autos, Busse und LKWs werden in Zukunft den Straßenverkehr deutlich effektiver machen. Und nicht nur das, statt Millionen von Parkplätzen, kann Wohnraum und Vegetation entstehen. Der Wechsel auf Elektromobilität optimiert zudem unsere Umwelt. Lärm und Abgase werden reduziert, die Welt ein jeden Tag ein kleines bisschen besser.
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung der glück.tage im Kufsteinerland
Ja, es geht uns so gut wie noch nie. Was ich vorher schon unterschwellig immer ahnte, ist mir dank Matthias Horx glasklar geworden. Und so haben die glück.tage bereits nach dem ersten Tag ihr Ziel erreicht. Bewusstsein, Reflexion, anhaltende Neugier und das Ausschalten der schlechten Nachrichtenströme erhöht das Glücksgefühl sofort.
„Unsere wahre Aufgabe ist es, glücklich zu sein“ – Dalai Lama
Im nächsten Teil über die glück.tage berichte ich dann über Tag 2 und einen großartigen Vortrag von André Stern.
Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei einigen Menschen bedanken. Zunächst bei Hannes und Sabrina, die einen wunderbaren Rahmen und das glück.tage special geschaffen haben und bei allen Teilnehmer (siehe Bild oben) für die inspirierenden Gespräche. Bei Brigitte und Thomas Weninger, den Machern der glück.tage und natürlich auch bei Matthias Horx für seinen inspirierenden Vortrag.
PS: Titelbild mit freundlicher Genehmigung der glück.tage im Kufsteinerland.
Wenn Du bis an diese Stelle gelangt bist, hast Du mir und meinen Gedanken Zeit gewidmet. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken, denn Zeit ist ein sehr wertvolles Gut. Solltest Du das Gefühl haben, dass die Zeit gut investiert war, dann teile doch bitte den Artikel über ein Social Network Deiner Wahl. Einfach den Share-Button unterhalb dieser Zeile anklicken. Vielen, vielen Dank.