„Medienmacher misstrauen Snapchat“ – so steht es heute in der W&V. Sind das dann Macher, wenn sie einen stark wachsenden Channel ignorieren und auf bekannten Pfaden wandeln statt Neuland zu betreten?
In dem genannten Artikel wird über eine Studie berichtet, in der gefragt wurde welche sozialen Netzwerke für Inhalteersteller am besten geeignet sind. Nur 3, 48% nannten Snapchat. Einen Tag zuvor wurde, ebenfalls in der W&V, über einen Jahresrückblick des Marktanalysten „App Annie“ berichtet. Dort taucht Snapchat am unteren Ende der Top10 der beliebtesten Apps der Deutschen (iOS und Android) auf. Wer sich ein wenig mit sozialen Netzwerk auseinandersetzt, und das erwarte ich von den so genannten Medienmachern, sollte doch eigentlich die wesentlichen Zahlen von Snapchat kennen. Aber ich helfe gerne nach:
100 Mio User täglich, 20 Min. pro User pro Tag
6.000.000.000 Views pro Tag (nein, die Anzahl der Nullen stimmt). Täglich werden 1,5 Mrd. Snaps erstellt, 100 Mio. User pro Tag etc. Ok, das sind weltweite Statistiken, aber für Deutschland bleibt da schon noch was übrig, wie man ja an dem Auftreten der App in den Top10 sieht. Mal von den Zahlen abgesehen, haben die Damen und Herren Medienmacher wohl vor allem ein wichtiges Detail übersehen. Snapchat bindet viel mehr Aufmerksamkeit, die User kommen um ganz gezielt die Snaps zu sehen – sofern sie gut gemacht sind.
Wie so häufig lohnt hier auch ein Blick über Teich, also den großen namens Atlantik. In den USA sind die großen Medienhäuser auf Snapchat stark vertreten. Auf Netzpiloten.de habe ich gerade heute gelesen, das nun auch das berühmte Wallstreet Journal den weißen Geist auf gelbem Grund bedient. Damit reiht sich das WSJ neben Daily Mail, People Magazin, CNN, Vice oder National Geographic ein.
Wer in den Fußstapfen eines anderen wandelt, hinterlässt keine eigenen Spuren
Ein Anbieter sollte immer dort kommunizieren und seine Produkte anbieten, wo potenzielle Nutzer/Kunden anzutreffen sind. Während bei Pinterest und Instagram die Bilder im Schnelldurchlauf durchgeklickt werden, kann auf Snapchat echtes Storytelling betrieben und eine deutlich höhere Aufmerksamkeit erzielt werden. Macher sind dem Rest eigentlich voraus, nicht hinterher.
Snap me if you can
Alle die sich etwas näher mit Snapchat beschäftigen wollen empfehle ich das tolle und kostenfreie eBook Snap me if you can von Philipp Steuer. Beim Downloaden bitte eine kleine Spende hinterlassen, dass hat er sich verdient. Das Buch ist leicht verständlich, erzählt etwas die Geschichte von Snapchat und gibt praxisnahe Tipps zum Umgang mit der App, die zugegebenermaßen ein Interface hat, das nicht in der Kategorie „intuitiv“ zu finden ist.
Wenn Du bis an diese Stelle gelangt bist, hast Du mir und meinen Gedanken Zeit gewidmet. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken, denn Zeit ist ein sehr wertvolles Gut. Solltest Du das Gefühl haben, dass die Zeit gut investiert war, dann teile doch bitte den Artikel über ein Social Network Deiner Wahl. Einfach den Share-Button unterhalb dieser Zeile anklicken. Vielen, vielen Dank.